Robert Richter

Über mich

Ich bin in zwei Welten aufgewachsen. Geboren wurde ich 1961 in München, im Jahr des Mauerbaus. Meine zweite Heimat liegt in Sydney / Australien. Vielleicht liegt es daran, dass ich die Dinge immer von mindestens zwei Seiten sehe.

Meine Schulbildung war entsprechend gemischt, irgendwo zwischen deutschem Paukertum gepaart mit dem Versuch moderner Pädagogik, und britisch anmutenden Schuluniformen, „God Save The Queen“ singend gepaart mit hedonistisch australischer Lässigkeit. Letzteres gefiel mir am besten.

Lino Blues

Über mich

In Australien kam die erste Gitarre zu mir.

Eine stark beschädigte spanische Gitarre, die nicht mehr verkäuflich war, wurde mir geschenkt von einer jüdischen, deutschen Frau, die mit ihrem Mann in den dreißiger Jahren vor den Nazis nach Sydney geflohen war. Sie hatte einen Musikalienhandel und die Gitarre wurde ihr beschädigt geliefert. Sie mochte mich. Ich war 15 und wusste sehr wohl schon über diesen ganz bestimmten Teil der deutschen Geschichte Bescheid. Doch wie besonders diese Sympathie zu mir war, war mir damals noch nicht bewusst.

Ich übte, was das Zeug hielt, und brachte mir das Gitarrenspiel, wie so vieles, selbst bei. Im Wesentlichen lernte ich in der Schule lesen und schreiben. Das genügte, um mich weiterzubilden. Ich wurde zum eingefleischten Autodidakten. Das hat Vor- und Nachteile. Ich ziehe es vor die Vorteile im Auge zu behalten. Think positive.

Ich entdeckte den Blues. Muddy Waters, Fred Mcdowell, Lightnin‘ Hopkins, B.B.King. Ich brauchte keine zeitgenössische Popmusik mehr. Keine Trends, keine Selbstdarstellung in der Peergroup. Deshalb bin ich auch kein Weißt-du-noch-damals-Nostalgiker. Jede Zeit hat ihr Gutes und Schlechtes. Ich bin nie mit der Zeit gegangen, hinkte ihr oft hinterher und war ihr oft weit voraus. Ich mag keine Wörter die mit -ismus enden. Also fast keine. Erst recht keinen Dogmatismus. Ich habe ein Herz für Tradition und finde der Mensch muss sich endlich weiterentwickeln und Traditionen hinter sich lassen. Ich bin nicht entweder – oder, ich bin sowohl als auch. Widersprüchlichkeit ist eine Chance. Spannung aushalten. Wie im Blues. Der Blues ist voller Spannungen, die für manche Menschen schwer erträglich und deshalb unharmonisch sind. Aber er erzählt von allen Seiten des Lebens. Blues is life.

Ich wurde zum Musiker, tat mir allerdings schwer Gleichgesinnte zu finden. Das hat man halt davon, wenn man zwischen den Welten lebt. Life is Blues.

Ich spiele Gitarre, schreibe Songs, lerne immer weiter dazu. Zum Beispiel auch die Kunst des Linolschnitts. Irgendwann fing es an aus Neugier. Dann wurde es zur zweiten Passion. Portraits von Bluesmusikern und Songschreibern die mich begleiteten. Ich sage bewusst nicht „beeinflussten“.

Ich mag besonders die zerfurchten, vom Leben gezeichneten Gesichter alter Menschen. Ideal für Linolschnitte, weil mehr Linien und Kontraste.

Heute spiele ich Gitarre, schreibe Songs und mache Linolschnitte.

Was kommt als nächstes?

About me

I grew up in two worlds. I was born in Munich in 1961, the year the Wall was built. My second home is in Sydney/Australia. Maybe this is why I always see things from at least two sides.

My schooling was correspondingly mixed, somewhere between German stiffness with an attempt at modern pedagogy, and British-style school uniforms, singing „God Save The Queen“ paired with hedonistic Australian nonchalance. I liked the latter best.

The first guitar came to me in Australia. A badly damaged Spanish guitar that was no longer for sale was given to me by a Jewish German woman who had fled the Nazis with her husband to Sydney in the 1930s. She had a music store and the guitar was delivered to her damaged. She liked me. I was 15 and already knew very well about this very specific part of German history. But I wasn’t aware at the time of how special this sympathy was towards me.

I practiced as hard as I could and, like so many other things, taught myself to play the guitar. Basically, I learned to read and write at school. That was enough to further educate myself. I became a die-hard autodidact. This has advantages and disadvantages. I prefer to keep the benefits in mind. Think positive.

I discovered the blues. Muddy Waters, Fred McDowell, Lightnin‘ Hopkins, B.B.King. I didn’t need contemporary pop music anymore. No trends, no self-expression in the peer group. That’s why I’m not a “Do-you-remember-the good-old-days” nostalgic either. Every era has its good and bad. I’ve never kept up with the times, often lagging behind and often way ahead. I don’t like words that end in -ism. Almost none. Especially no dogmatism. I have a heart for tradition and I think humanity must finally develop further and leave traditions behind. I’m not either-or, I’m as well as. Inconsistency is an opportunity. Endure tension. Like in the blues. The blues is full of tensions that some people find difficult to bear and therefore inharmonious. But they tell of all sides of life. Blues is life.

I became a musician but found it difficult to find like-minded people. That’s what you get for living between worlds. Life is blues.
I play guitar, write songs, keep learning. For example the art of linocut. At some point it started out of curiosity. Then it became my second passion. Portraits of blues musicians and songwriters who accompanied me. I deliberately do not say „influenced“.
I especially like the wrinkled, life-scarred faces of old people. Ideal for linocuts because there are more lines and contrasts.
Today I play the guitar, write songs and do linocuts.  What’s next?

Plakat Freies Musikzentrum

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